Wie glaubwürdig sind meine Gedanken?
… kann ich mich auf sie verlassen?
Gedanken die sich mit meiner Person beschäftigen, sind sie oft urteilend, und in den meisten Fällen wollen sie etwas anders haben, verändern, sind unzufrieden mit dem was oder wie es ist. Letztlich wollen sie immer etwas.
Wenn ich mich hinsetze und ruhig werden möchte, werden sie gerne laut und versuchen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Irgendwie wie kleine Kinder
Beim Zuschauen meiner Gedanken, sind mir mehrere Dinge aufgefallen. Sprunghaftigkeit, Geplapper und Verbissenheit, gewisse Gespräche oder Themen immer wieder zu kauen. Obschon ich keine Notwendigkeit dafür sah.
Die verblüffendste Entdeckung, waren jedoch Gedanken, die überhaupt nichts mit mir zu tun haben. Wie Kurzfilme, mit Menschen, die ich nicht kenne und Inhalte, die für mich keinen Sinn ergeben.
Ich kam zum Schluss, dass die Gedanken machen was sie wollen.
Eine ganze Menge erleben, wo gar nichts geschieht
Am eindrücklichsten ist dieses Schauspiel zu beobachten am Morgen oder Abend im Bett. In Wahrheit liege ich also im Bett und könnte nun die Gemütlichkeit, Ruhe und Wärme geniessen. Denn mir geschieht, jetzt, in meiner «realen» Welt, gerade nichts. Ausgenommen, dass ich im Bett liege und je nach dem Dinge um mich herum höre, rieche und mein Körper seinen Funktionen folgt.
Was jedoch meistens abläuft sind Gedanken, die Geschichten, Bilder, Erinnerungen konstruieren. Ich liege hier ohne wirklich mitzukriegen, dass ich hier im kuscheligen Bett liege. Stattdessen jagen Gedanken durch den Kopf, erzeugen Bilder, erzeugen Gefühle jeglicher Art.
Ärger, Ängste, Trauer, Fröhlichkeit oder Verzücktheit, die ausgelöst wird, wo eigentlich gar NICHTS geschieht. Ich erlebe in Wahrheit nichts und doch erlebe ich eine ganze Menge. Ist das nicht irre?
Wie viele Male bin ich im Bett gelegen, wollte schlafen und mein Kopf hat sich in irgendein Thema verbissen. Ich war verdammt ihm zuzuhören. Doch eigentlich wollte ich schlafen. Stattdessen stieg Nervosität auf. Manchmal endete dies sogar mit einem Gefühl des Ärgers und der Verzweiflung. Und ich kam mir vor, als hätte ich keine Wahl.
Die Wahl haben
Doch dieses bewusste Zuschauen, hat einiges verändert.
Denn je länger ich zuschaue, auch in der Meditation, desto mehr Distanz entsteht. Und je mehr Distanz da ist, desto leichter fällt es mir, die Aufmerksamkeit auf das Jetzt zu richten.
So hat sich mehr und mehr Ruhe eingeschlichen. Und ab und an ein Gefühl der Freiheit, ob ich dem Zirkus zuhören, zuschauen möchte oder doch lieber da sein, wo ich bin.
Hier, in der Stille. Hier, wo nichts geschieht.
Was sind deine Beobachtungen zu deinen Gedanken? Wie schaffst du den Sprung ins Jetzt? Wie oder wo findest du Freiheit?
Mehr zum Thema Gedanken beobAchten – findest du in diesem Beitrag
Was die Forschung über Erinnerungen sagt
Wissenschaftliche Kurzbeiträge über sozialpsychologische Themen, inkl. Quellangaben und Studien, schreibt @titiatscriptor auf Twitter.
Folgenden Beitrag (rechts im Bild) verlinke ich hier, da ich ihn passend, lesenswert und erhellend finde:
In seinem zweiten Beitrag zum Thema, wird folgende Frage beleuchtet: «Erinnern Sie sich an Dinge, die überhaupt nicht passiert sind?«